Liebe Kolleg*innen,
unser aller Alltag ist in den vergangenen Monaten unübersichtlicher und weniger planbar geworden. Was gestern war, ist heute anders und was heute ist, kann morgen schon nicht mehr gelten. Das habt ihr, liebe Kolleg*innen, in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder genauso erlebt. Die Pandemie hat unseren Alltag voll im Griff. Nichts ist so, wie es vor Corona war: weder der Einkauf auf dem Wochenmarkt, noch der Besuch im Lieblingscafé und schon gar nicht der berufliche Alltag. Die Welt mit Corona ist eine andere.
Regelbetrieb ist kein realistisches Szenario
Umso mehr erstaunt die Rede von einem „angepassten Regelbetrieb“ in den Schulen. Wer wirklich glaubt, dass ein Regelbetrieb dauerhaft möglich sein wird, hat die vergangenen Monate verschlafen, hat es sich etwas zu bequem gemacht. Schulen sind keine kleinen gallischen Dörfer, die sich nicht von Corona einnehmen lassen – nein: Vor den Schulen, und das zeigt leider der Schulstart, macht das Virus keinen Halt. Mit einer Maskenpflicht im Unterricht, Sport im Freien und Musik ohne Gesang sowie 14-tägigen Testungen für Beschäftigte an Schulen denkt die Landesregierung, alles Mögliche für einen sicheren Schulbetrieb getan zu haben. Wir fordern andere Lösungen.
Der Gesundheitsschutz für Lehrer*innen und Schüler*innen muss in den Fokus des schulpolitischen Handels gerückt werden. Es ist dringend notwendig, auf kleinere Gruppen und einen entzerrten Unterricht zu setzen. Die überwiegende Einschätzung von Kolleg*innen ist, dass die Arbeit in kleinen Gruppen vor den Ferien sehr positiv war. Das Schulministerium weigert sich aber, dies als Option zu betrachten. Das ist nicht akzeptabel und wir als GEW, sowie unsere Personalräte, werden sich weiterhin dafür einsetzten, dass der Arbeitgeber seiner Verpflichtung zum Arbeits- und Gesundheitsschutz endlich ausreichend nachkommt.
Gesundheitsschutz geht vor – ganz besonders in der Pandemie
Die GEW und unsere Personalräte haben sich stark für den Infektionsschutz eingesetzt: Die Maskenpflicht auf dem Schulgelände wurde durchgesetzt ebenso wie die freiwilligen Testungen und die Möglichkeit für Lehrkräfte aus Risikogruppen, mit einem hausärztlichen Attest vom Präsenzunterricht befreit zu werden. Aber auch die dienstlichen Endgeräte sind ein Erfolg der GEW und unserer Personalräte: Lange haben wir darauf gedrängt, umso wichtiger ist es, dass die Geräte nun endlich kommen. Das sind große Erfolge, die alle Kolleg*innen im Land betreffen.
Auch die kleinen Erfolge in der direkten Vertretung von Kolleg*innen sind für jede einzelne betroffene Lehrkraft genauso wichtig: Sei es die Versetzung an eine andere Schule, eine Fortbildung, die richtige Eingruppierung oder einfach die kleine Frage zwischendurch – die GEW-Personalräte wissen, was zu tun ist. Aus diesem Grund findet ihr auf unseren Flyern auch die Erfolge unserer Personalräte.
GEW-Personalräte: immer für euch da
Liebe Kolleg*innen, in all diesen unterschiedlichen Lagen, aber auch in der völlig neuen Situation der Pandemie gibt es eine Konstante: das Engagement der GEW-Personalräte. Ob vor Ort beim Schulamt, bei der Bezirksregierung oder in Düsseldorf im Ministerium, die Personalräte der GEW setzen sich für euch und eure Interessen ein. Die Wahlen wurden verschoben, aber es ist gut, dass sie nun bis zum 01. Oktober 2020 stattfinden. Geht wählen, denn eine hohe Wahlbeteiligung stärkt die Personalräte und damit euer Interessenvertretung. Wählt mit Liste 2 die GEW, damit wir unsere erfolgreiche Arbeit in den Personalräten fortsetzen können.
Alles Gute für die Gesundheit und das laufende Schuljahr.
Eure
Maike Finnern
Landesvorsitzende der GEW NRW