Die Geburtenzahlen steigen wieder in Deutschland, deshalb wird auch die geschätzte Schüler*innenpopulation in den nächsten 15 Jahren stark ansteigen. Das ist das zentrale Ergebnis der Studie unter dem Titel „Demographische Rendite adé“.
Wie der Titel der Studie schon andeutet, verläuft die Bevölkerungsentwicklung regional uneinheitlich und stellt sich auch schulstufenspezifisch unterschiedlich dar.
Mehr Schüler*innen brauchen mehr Lehrkräfte
Über alle Schulstufen hinweg werden im Jahr 2030 bundesweit etwa 28.100 zusätzliche Klassen und etwa 42.800 zusätzliche Vollzeitlehrkräfte benötigt. 2025 werden bereits 14.500 zusätzliche Klassen und etwa 18.200 zusätzliche Lehrkräfte erforderlich sein. Höhere Bildungsausgaben sind die unausweichliche Folge. Die Forscher schätzen die Mehrausgaben für Schulgebäude und Personal für Deutschland insgesamt auf etwa 4,7 Milliarden Euro.
Lehrkräftemangel ist schon jetzt ein großes Problem
Die GEW NRW fordert schnelles Handeln von der Politik. Die Vorsitzende der GEW NRW Dorothea Schäfer sagt: „Ohne mehr Geld für Bildung – für mehr Lehrkräfte, zusätzliches Fachpersonal sowie für Schulsanierung und Ausbau von Schulgebäuden – wird das nicht möglich sein. Das fordern wir schon lange.“ Den teils massiven Lehrkräftemangel, aktuell vor allem an den Grund- und Förderschulen und in den Schulen der Sekundarstufe I, hat die GEW NRW schon oftmals angeprangert.
„Wir brauchen eine gemeinsame Kraftanstrengung zur Sicherung des Lehrkräfte-Nachwuchses. Die Landesregierung muss ihre Verantwortung konsequent wahrnehmen und frühzeitig Maßnahmen zur Deckung des Lehrkräftebedarfs ergreifen. Der Lehrer*innenberuf muss wieder attraktiver werden. Dazu brauchen wir eine gleich gute Bezahlung aller Lehrkräfte und bessere Rahmenbedingungen für Schule und Unterricht“, macht die Landesvorsitzende deutlich. Die Forderung der GEW NRW lautet daher: „A13 Z für alle!“
Berthold Paschert, Referent für Hochschule und Forschung der GEW NRW